Mein Mann hat es nicht so mit Fotos. So ist es nicht leicht ihn mit oder auch ohne Kinder oder mir vor die Kamera zu bekommen. Mir sind Bilder wiederum sehr wichtig. Ich mag das, dass „Gross werden“ in Bilder festzuhalten, man vergisst ja genug.
Bald steht bei uns zu Hause eine grosse Veränderung an und ich habe mir dafür etwas vorgenommen, ich möchten nämlich für mein Nähzimmer von uns allen ein Portrait zeichnen und wenn die Bilder richtig gut werden kommen sie ins Wohnzimmer.
Also habe ich meine alten Acrylfarben, welche ich schon für meine „Diplomarbeit“ genutzt habe ausgesucht. Voller Euphorie habe ich mit Zeichnen angefangen um dann zu merken, dass fast alle Farben vertrocknet waren und überhaupt nicht mehr brauchbar waren. Für ein paar Minuten hat es mir wieder „abgelöscht“ und ich hab mir überlegt, ob ich das Projekt wieder verwerfen soll. Nun ist es aber so, das ich zu Zeit ein Nähtief habe und etwas gefrustet bin und ich muss was kreatives machen sonst platzt mein Kopf.

Also habe ich die Kinder eingepackt und bin mit ihnen zum
„Boesner“ gefahren. Ihr könnt mir glauben, in dem Laden kann ich nicht viel mehr „amoklaufen“, was einkaufen betrifft, als in jeden Stoffladen, der ist echt ein Paradies für Künstlerbedarf.
Es gab neue Farben, neue Pinsel und ein neues XXL Geodreieck zum zuschneiden, da mein altes schon völlig verschnitten ist 😀
Und dann ging der Wahnsinn auch schon los.
Ich empfinde es als wirklich schwierig, die richtige Farbwahl zu treffen, beim Hintergrund ist es immer so einfach, da kann man ja rein theoretisch machen was man will.

Aber bei dem Gesicht sieht es dann schon ganz anders aus.
Ich hatte auch wirklich sehr sehr grosse Mühe, da der obere rechte Teil des Bildes sehr hell war und der untere doch recht dunkel.

Ich hatte natürlich das Bild auf meinem Desktop geöffnet und ich hatte es mir drucken lassen. Mein Drucker ist übrigens kaputt, ein weiterer Grund für mein Nähtief.
Irgendwie hat dieser Drucker vom Copyshop auf das Bild gerade auf den unteren Teil einen leichten Grauschimmer gelegt und das sah echt etwas komisch aus.
Ich hab es dann erst mal so gelassen und die Feinarbeiten mit den Buntstiften ausgearbeitet und das hat schon sehr viel geholfen, wohl der Schatten noch da war. Aber ich hatte Angst, das ich es verschlimmbessere.
Richtig zufrieden bin ich mit dem Auge, das hat wirklich gut geklappt.
Ein Tag später, als das Bild fertig war, hat mich der Schatten so genervt, dass ich irgendwann Nachts um 02.00 Uhr rum, weil ich nicht schlafen konnte, mir das Bild nochmal gekrallt habe und vorsichtig versucht habe das Grau aus dem Gesicht zu nehmen und siehe da es hat geklappt.
Hier sieht man das schön im Vergleich.
Für das, dass ich das erste Mal seid gut 6 Jahren auf Leinwand gezeichnet habe, bin ich ganz zufrieden mit dem Bild. Eigentlich wollte ich ja komplett fotorealistisch zeichnen, aber das hat irgendwie so mit den Farben nicht geklappt, ausserdem bin ich völlig aus der Übung.
Als nächste muss nun meine Grosse herhalten. Mir tut das wirklich gut, wieder zu zeichnen, ich muss das echt öfters machen. Ausserdem ist es eine willkommene Abwechslung zum nähen.