Das ist zur Zeit der Lieblingssatz meiner Grossen und dummerweise will sie eine menge Dinge nicht. Das lässt den Alltag oft sehr schwierig gestalten.
Es startet am Morgen, wenn sie nicht aufstehen will,
wenn sie sich nicht anziehen will,
nicht frühstücken will,
nicht die Schuhe anziehen für’s rausgehen,
nicht ins Auto steigen will,
nicht aus dem Auto aussteigen will,
nicht einkaufen will,
nicht wieder heim gehen will,
die Schuhe nicht ausziehen will,
wieder nicht essen will,
keinen Mittagsschlaf machen will,
nicht aufstehen will…
Ich glaube ich könnte diese Liste noch ins unendliche weiterführen.
Oft bring mich das an meine Grenzen, wirklich. Manchmal muss ich weinen weil ich absolut am Ende mit meinem Latein bin. Ich frage mich manchmal ob ich auch so einen Dickkopf hatte und Grenzen austesten musste. Manchmal bin ich richtig wütend auf mich und dann auf sie.
Wir haben gerade Unterstützung daheim von einer Heilpädagogin, weil ich mich irgendwann wirklich hilflos fühlte und einfach nicht mehr weiter wusste. Das war ein schwieriger Schritt für mich, immerhin bin ich ja schon vom Fach. Ich arbeite mit Kindern in diesem Alter. Es war komisch für mich begleitet zu spielen, und bei besonderen Situationen gefilmt zu werden und anschlissend unser Verhalten nochmal anzuschauen und zu besprechen.
Seit einem guten halben Jahr machen wir das und manchmal habe ich das Gefühl, es gibt ein Licht am Horizont. Die Heilpädagogin ist der Meinung, dass unsere Grosse sehr starke „Machtkämpfe“ mit uns ausführt. Sie weiss sehr genau was sie will und was eben nicht. Ausserdem ist sie doch sehr viel weiter als sie eigentlich ist und ist auch sehr viel grösser, als die anderen Kinder in ihrem Alter. Oft passiert es dann, dass sie einfach überschätzt und überfordert wird, sie ist eben erst 3 1/2.

Wir müssen uns sehr an Rituale und Regeln halten (mehr als normal), das braucht sie unglaublich viel und gibt ihr viel Sicherheit. Ausserdem sollen wir ihr weniger die „Wahl“ lassen, weil sie das völlig überfordert, eigentlich will sie ja alles. Das ist wirklich nicht einfach, aber wir arbeiten daran.
Ich bin wirklich froh, dass ich mir Hilfe ins Haus geholt habe, sonst wäre ich wirklich untergegangen.
Kinder sind wirklich eine Herausforderung für einen. Ich dachte ja immer ich sei auf alles vorbereitet gewesen, aber ja falsch gedacht.
Wie heisst es doch so schön:
„Ersten kommt es anders
und zweitens als man denkt.“
Dafür kann ich jetzt meine Eltern ein ganze Stück besser verstehen, ich denke ich habe sie selber auch ganz schön gefordert.

Auch wenn es oft schwierig ist, wollte ich der Situation auch was „lustiges“ abgewinnen.
Ich habe ja angefangen endlich meinen Plotter zu benutzen und so entstand die Idee den Satz
„I wott aber nöd!!!“ (Ich will aber nicht!!!) auf einen Pulli zu plotten.
Meine Grosse fand das wirklich mega toll und irgendwie hat der Satz plötzlich an „Macht“ verloren.
Den Plott habe ich Zuerst mit einer andere Schrift gemacht, die aber viel zu klein und so durch die Musterung des Stoffs kaum lesbar war (ich lerne noch).
Ich glaube es hat gut zwei Stunden gedauert, bis ich den Plott wieder runtergeppidelt hatte. Ich habe alles gemacht, was man mit beplotteten Kleidungsstücken nicht machen soll (Weichspüler und auf rechts in den Trocken etc.). Das war wirklich ne super Flockfolie, die fast nicht weg gegangen wäre 😀
Genäht habe ich übrigens wieder einen „Pull*ee“, ich liebe ja diesen Schnitt, weil er so schnell genäht ist. Ausserdem habe ich diesen mal gut eine Nummer Grösser genäht, weil meine Grosse immer recht schnell schwitzt und das bei ganz locker fallenden Kleidungsstücken nicht der Fall ist. Genäht habe ich ihn aus dem neuen „Ethno Glam“ von „alles für selbermacher“. Der hat übrigens wie bei den „Kitz“ glitzer-gold drauf und der hält bombe.