Ihr habt sicher alle von dem Bernina Wettbewerb gehört, der im letzten Monat lief, bei welchen man unter anderem eine Stickmaschine hätte gewinnen können.
Hier kommt mein Drama.
Ein Poncho-Nähwettbewerb- tolles Ding! Aber eigentlich wollte ich ja nicht mitmachen, hab mich aber überreden lassen und habe meinen eigenen Poncho genäht.
Was im ersten Moment so einfach klingt, ist dann aber doch gar nicht so leicht. Wie soll mein Poncho aussehen, wie mache ich ihn zu MEINEM Poncho?
So viele tolle Stoffe, Optionen, sich auszutoben.
Bis ich meine Augen schloss und überlegte, was ein Badeponcho für mich eigentlich ist.
Kuschelig, Heimelig, Wohlfühlen, Zuhause. Und das Ganze auch noch funktional statt Schnick Schnack, das sollte mein Poncho werden.
Jeder der schon etwas länger Meinen Blog kenn, weiss das ich immer praktisch-schlicht nähe. Die Kleider müssen nur für die Fotos gut aussehen, ansonsten sollen sie einfach praktisch sein und dreckig werden können.
Ausserdem wollte ich kein Fasnachtskostüm nähen.

Da kam mir der tolle Triangles Stoff von Art Gallery gerade recht- ein Bio Baumwollstoff im RetroDesign.
Das Triangel Motiv habe ich dann auf meinem Frottee in Applikationen wieder aufgegriffen und mich an Paspeltaschen ausgetobt (ich liebe Paspeltaschen). Die Kapuze habe ich ebenfalls passend zum grafischen Stil in Dreiecksform (was für eine doofes Wort) gestaltet.

Der grosse, dreieckige Knopf ist prima geeignet, damit Muckelies kleine Finger auch selbst den Knopf öffnen und schliessen können. Offenbar habe ich mit meiner Umsetzung zumindest schon mal Muckelies Geschmack getroffen. Wie Ihr sehen könnt, hüpft sie voller Begeisterung im Poncho durchs Wasser. Zwar kein Badewasser, aber mit viel Kuschel-heimelig-Gefühl.

Mission erfüllt.
Dummerweise ist der Wettbewerb nicht so erfreulich abgelaufen und das hat mich unendlich traurig gemacht…
Gedacht war, dass jeder für seinen Poncho Werbung machen kann und man als „Voter“ jeweils fünf Stimmen an fünf verschieden Ponchos vergeben kann.
Doch gleich als es begann, hatten ein paar Damen raus, wie man erfolgreich schummelt. In Nullkommanix hatten Sie über tausend Stimmen, während die anderen erst bei hundert waren.
Das Ganze ist dann sooo ausgeartet, das Bernina das unterbrechen musste und die „Fake-Stimmen“ löschen.

Ich selber musste mir viel Kritik anhören, da mir unterstellt wurde, das es nicht fair sei, das ich mit mache, da ich so viele Follower habe. Meine FB Seite ist ja in den letzten Monaten explodiert. Ausserdem habe mein Poncho nicht so viel Stimmen verdient, er sei ja nicht so besonders. Wie oben schon geschrieben, arbeite ich ja eher schlicht, dafür trenne ich aber auch jeden Naht wieder auf wenn sie nicht gerade ist. Ich bin ein schrecklicher Perfektionist, darum brauche ich auch immer so lange für die simpelsten Dinge.
Ihr habt ja keine Ahnung wie verletzend das ist zu hören, das der eigene Poncho ja eigentlich schlecht sei und man die Punkte nicht verdient hat.
Ich war so verletzt, dass ich, nach dem das Voting abgebrochen wurde, Bernina angerufen habe und gefragt um auszusteigen zu können. Meine Vots an jede zu verteilen, welche durch das erste aussortieren Ihre Stimmen verloren hatten oder gar keine hatten.
Ich hab zweit Tage nur durchgeheult deswegen…

Bernina selber meinte, das ich sehr wohl berechtigt sei mit zu machen, da man so eine Followerzahl nicht von heute auf morgen hat. wie lange blogge ich jetzt?, bald beginnt mein drittes Jahr.
Okai das kann man jetzt sehen wie man will.
Leider bestand keine Möglichkeit, meine Stimmen an die anderen zu verteilen.
Sie baten mich mit der Entscheidung bis auf den darauf folgenden Montag zu warten.
Ich hab gewartet und als ich dann schon auf Platz 5 und anschliessend 7 war beschloss ich dabei zu bleiben.
Aber das Voting wurde nochmals unterbrochen, da wieder die selbigen Personen geschummelt haben. Schlussendlich durften dann nur noch jene voten, welche einen Poncho eingereicht hatten.
Ich habe es schlussendlich mit 8 Stimmen auf Platz 59 von 1076 Ponchos geschafft. Okay es gab, glaube ich, mindestens 10 Ponchos mit 8 Stimmen, darum bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. und wenn ich mich recht erinnere hatte der erste Platz so 40 Stimmen.
Für mich ist klar, ich werde nie mehr an so einem Voting mitmachen. Es ist erschreckend wie das ganze gleich zwei Mal so ausarten musste.
Hätte ich in den ersten zwei Runden eine Maschine gewonnen hatte ich sie wohl nicht für mich behalten. Der Preis wäre mir zu hoch gewesen und die nicht gerade freundlichen Worte dazu so wie so nicht.
Bei mir um die Ecke gibt es eine Einrichtung für behinderte mit einer Schneiderei, jene hätten sich sicher ehrlich darüber gefreut.
Die liebe „Delari“ hatte einen wundervollen Blogeintrag über das „Gönnen, Können“ Thema geschrieben, da hätte sich manch Einer eine Scheibe von abschneiden können.
